Die Scheuche Der Hasenvuss

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Die Scheuche und ich leben in einer sehr veganen und tierrechtsorientierten Filterblase, was bedeutet, dass wir in den sozialen Medien viele Meldungen und Nachrichten zu diesen Themen angezeigt erhalten. So bekam ich jüngst die Nachricht, dass zurzeit im Schnitt 200 Menschen pro Tag in Deutschland vegan werden1. Geht man von momentan 82,67 Millionen Einwohnern aus und zieht die 1,3 Millionen bereits vegan lebenden Menschen ab und teilt die verbleibende Anzahl erst durch 200 und dann durch 365, lässt sich ablesen, dass wir bei einem kontinuierlichen linearen Fortgang in lächerlichen 1114 Jahren alle vegan leben werden. Da jedoch der Zuwachs bisher keineswegs linear, sondern eher exponentiell war, werden wir dieses Ziel sicher schon viel früher erreichen: moderat gerechnet in weniger als fünf Jahren.

Hierbei ist es zunächst egal, aus welchen Gründen sich jemand entscheidet, vegan zu werden: Der Gesundheit wegen, um Krebs und Antibiotikakonsum zu vermeiden, der Umwelt zuliebe, um die Produktion von Lachgas, Methan und Kohlendioxid zu drosseln oder aus ethischen Gründen, um die Ausbeutung der Tiere zu beenden. Tatsache ist, nach dieser Rechnung, wer sich mit dem Umstieg auf eine vegane Lebensweise nicht beeilt, muss fürchten, einer der letzten zu sein, der noch Leichenteile von ermordeten Tieren verzehrt.

Schon jetzt ist die Rechtfertigungsnot bei den verbliebenen menschlichen Fleischfressern enorm groß, warum sie – nur, weil ihnen gebratenes Bauchfleisch von Schweinen schmeckt – ihre Gesundheit und unser Ökosystem aufs Spiel setzen und dafür fühlende Lebewesen ermorden lassen. Wie wird das erst in den kommenden Jahren werden? Was werden ihre Kinder dazu sagen, dass sie bis zuletzt an diesem Schweinesystem festgehalten haben? Wie werden sie sich rechtfertigen, dass sie wirklich die allerletzten Trottel waren, die es in unserem Land gab?

Ich kenne die Antworten auf diese Fragen nicht und fürchte, sie werden sich sicher irgendetwas extrem absurdes ausdenken, um ihre idiotische Verhaltensweise zu rechtfertigen. Die gute Nachricht ist, dass es immer leichter wird, das Richtige zu tun, zumal die positiven Folgen eines Ausstiegs quasi sofort anfangen, denn man fühlt sich sowohl körperlich wie auch psychisch extrem schnell sehr viel besser. Daher unser Aufruf an die verbleibenden fleischverzehrenden Zweibeiner: Wartet nicht, bis ihr die letzten Deppen seid, sondern wagt den Schritt. Es ist wirklich leicht und tut euch, der Biosphäre und den Tieren ungemein gut.


1 https://vebu.de/veggie-fakten/entwicklung-in-zahlen/