Die Scheuche Der Hasenvuss

Im Wandel


Die Scheuche und ich haben anlässlich der Aktion „Tierproduktion stoppen. Klima retten.“ des Animal Climate Action Netzwerkes einen kleinen Text verfasst.

Von der Tierhaltung zum Klimawandel

Hier geht es nicht um den irrsinnigen CO2-, Lachgas- oder Methan-Ausstoß, der durch Tierhaltung verursacht wird, sondern um die geschichtlichen Anfänge derselben. In der Schule lernten wir, dass unsere Vorfahren zunächst Jäger und Sammler gewesen sind. Viele glauben das zwar immer noch, auch wenn die Archäologie längst festgestellt hat, dass wir ursprünglich Sammler waren und die Jagd auf Tiere erst spät und spärlich dazu kam.

Mit der Landwirtschaft und der Tierhaltung um 10.000 vor der Zeitrechnung veränderte sich einiges. Zunächst ging die Gesundheit der Menschen in den Keller. Erst um 1920 rum wurden wir wieder im Schnitt so alt wie die Sammler und hatten ähnlich gute Zähne und Knochen1. Der durchschnittliche Arbeitstag stieg von vier auf zehn Stunden an und es entstand Privatbesitz. Die Geburtsstunde des Kapitalismus wurde sozusagen mit einer Kuhglocke eingeläutet.

Heute sehen wir, dass, neben der damit einhergehenden Unterdrückung und Versklavung von Tieren und Menschen, eine neue Denk- und Handlungsweise begann, die kurzfristigen Gewinn förderte und nachhaltiges Wirtschaften bestrafte. Die Konsequenz sind gesellschaftliche Strukturen und persönliche Handlungsweisen, die einer Welt am Abgrund weiteren „Fortschritt“ verschreiben.

Daher braucht es ein Umdenken und eine Umkehr – vielleicht sogar den einen oder anderen Rückschritt. Ganz sicher können wir uns sein, dass die Beendigung jeglicher Tierausbeutung ein essentieller Schritt in die richtige Richtung ist – nicht nur für das Klima, nicht nur für die Tiere, sondern auch für uns Menschen.


1Jim Mason. An Unnatural Order: Uncovering the Roots of our Domination of Nature and Each Other. Simon and Schuster. New York. 1993.