Der Hasenvuß und ich über Marx‘n‘Drugs

Karl Marx schrieb 1844: „Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes.“

Was sagt er damit aus? Paradigmatisch kann man das Subjekt (Religion) und das subjektbezogene Prädikatsnomen (Opium) miteinander vertauschen ohne die Aussage inhaltlich zu verändern, also ist auch Opium der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie es der Geist geistloser Zustände ist. Es ist die Religion des Volkes.

Marx sagt also, dass nicht nur die Religion etwas Ungutes für die Menschen ist, sondern im gleichen Maße Opium, das stellvertretend für alle Mittel, die das klare Bewusstsein trüben, gesehen werden kann. Für ihn ist dieser Fakt so klar, dass er es als Implikation zur Verdeutlichung und Gleichsetzung mit Religion nutzt.

Die Machthabenden aller Länder haben mittlerweile längst verstanden, dass sich ein Volk besser und widerspruchsloser regieren lässt, wenn es sich etwas berauschen kann: Wer zugedröhnt ist mit Alkohol, Grass geraucht hat oder anderes geht nicht so schnell auf die Straße, um für eine bessere Welt zu protestieren.

Ich aber würde mich freuen, wenn alle Menschen ein klares Bewusstsein hätten und sich weder durch Religionen noch durch Rauschmittelgenuss ruhig stellen und somit vom kritischen Denken abhalten ließen.